Die Geschichte der Juden von Klingenmünster

Erscheinungsjahr : 2019

Seit Jahrhunderten lebten Menschen jüdischen Glaubens in der Pfalz und haben durch ihre Kultur unsere Region mitgeprägt.

Sichtbare Zeichen sind die noch erhaltenen Judenfriedhöfe und Mikwen — die Ritualbäder der Juden. Auch unsere Alltagssprache enthält Spuren, die auf die Existenz ehemals hier lebender Juden hinweist. Das teilweise über Jahrhunderte währende Zusammenleben zwischen Juden und Christen fand nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten innerhalb weniger Jahre ein jähes Ende.

Die jüdischen Mitbürger wurden durch staatliche Maßnahmen zunehmend ausgegrenzt. Diejenigen, die nicht rechtzeitig auswandern konnten, wurden deportiert und dem Tod in den Vernichtungslagern zugeführt. Bei der Deportation und Ausmerzung der pfälzischen Juden zeigte sich besonders Gauleiter Josef Bürckel engagiert, der voller Stolz 1940 als erster seinen Gau „Saarpfalz“ als „judenfrei“ meldete.

Sich der Gräueltaten während der NS-Zeit zu erinnern, die in einer scheinbar zivilisierten Gesellschaft möglich waren, ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, wo Intoleranz und völkisches Denken wieder an Bedeutung gewinnt. Nur durch gesellschaftliches Engagement und einer kontinuierlichen Erinnerungsarbeit können wir uns der Gefahr erwehren, dass sich diese Ereignisse wiederholen.

Seit Jahren werden die jüdischen Friedhöfe ehrenamtlich gepflegt, an vielen ehemaligen Wohnstätten deportierter und ermordeter Juden wurden Stolpersteine verlegt und in zahlreichen Gedenkveranstaltungen wurde ihrer Schicksale gedacht.

Auch wenn schon viel geleistet wurde, bleibt es weiterhin wichtig diese Gedenkarbeit in Gang zu halten. Die hier vorliegende Broschüre versucht einen kleinen Beitrag dazu zu leisten.